Wir setzen uns für den Erhalt großer zusammenhängender Waldflächen und damit für wichtige, natürliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen ein. Eine weitere Zerschneidung durch Straßen und Bauwerke sowie die Reduzierung der Waldflächen in Deutschland lehnen wir ab.
Wildnisgebiete, Nutzungsverzicht und Flächenstilllegungen auf möglichst großer Fläche gilt aktuell als die Standardlösung, um die Artenvielfalt / Biodiversität im Wald zu erhöhen. Die SDW plädiert für eine differenziertere Betrachtungsweise und für integrativen Naturschutz.
Wildtiere gehören zum Lebensraum Wald - er ist ihre wichtigste Lebensgrundlage. Die Jagd muss dem Ökosystem Wald gerecht und nachhaltig ausgeübt werden. Sie ist der Schlüssel zum dringend notwendigen Umbau unserer Forsten in klimastabile, naturnahe Mischwälder, der nur durch angepasste Wildpopulation gelingen kann.
Wir setzen uns für eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung und damit für zukunftsfähige Wälder ein. Dazu braucht es neben qualifiziertem Personal auch eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Mit unseren waldpädagogischen Angeboten und durch unserer Öffentlichkeitsarbeit engagieren wir uns für dieses Ziel.
Wald ist der flächenhaft vorherrschende und vielfältigste naturnahe Lebensraum in Deutschland. Deshalb muss er die zentrale Rolle in der deutschen Umweltbildung sowie der nationalen Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) spielen.
Während sich viele Waldbesitzende durch die Nutzung von Windkraftanlagen (WKA) im Wald neue Geschäftsfelder erschließen, laufen Kontrahentinnen und Kontrahenten dieser Art von Energiegewinnung Sturm dagegen. Die SDW setzt sich für die Versachlichung der Debatte und für die maßvolle, sinnvolle und naturgerechte Nutzung von Windenergie im Wald ein.
Im Waldgesetz Baden-Württemberg werden drei Waldfunktionen unterschieden, die der Vielfalt seiner Bedeutungen gerecht werden sollen: Wirtschafts-, Schutz- und Erholungsfunktion. Ein harmonisches Miteinander ist angesichts der großen Diversität von Interessen und Ansprüchen darauf angewiesen, dass die gesellschaftlichen Gruppen miteinander im konstruktiven Dialog stehen.
Fakten schaffen statt Ergebnisse abwarten, nur so kann die Rodung des Hambacher Forstes zu diesem Zeitpunkt bewertet werden. Mitten in den Beratungen der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung sollen nun die Bäume fallen. Diesem Vorgehen möchten wir als SDW vehement widersprechen. Der Hambacher Wald hat sowohl für die Menschen als auch für die Natur eine große Bedeutung. Darum muss mit Bedacht vorgegangen werden. Sollte durch die „Kohlekommission“ das Ende der Braunkohleförderung beschlossen werden, sind die Bäume sinnlos gerodet worden. Jeder Baum, jedes Waldstück wirkt dem Klimawandel entgegen. Die SDW fordert deshalb, solange die Kohlekommission tagt, den Hambacher Forst nicht abzuholzen. Die SDW engagiert sich seit Jahren intensiv für den Klimaschutz. Zahlreiche Projekte docken hier an und zielen darauf ab, das Verständnis über die Klimaauswirkungen des eigenen Verhaltens in der Bevölkerung zu entwickeln. Dies zusammen mit einer konsequenten Klimaschutzpolitik sowohl national als auch international, ist entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Neben der weiteren Stärkung der erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz hat der Ausstieg aus der Kohle hierbei eine zentrale Stellung.
Gemeinsames Engagement im Wald- und Naturschutz!
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) engagiert sich seit mehr als 75 Jahren für den Erhalt und den Schutz des Waldes. Unsere Arbeit ist vielfältig, weshalb wir uns als eingetragener Naturschutzverband auch stark für Vielfalt und Demokratie machen – ob im Wald- und Naturschutz oder in unserer Jugend- und Bildungsarbeit.
Unser Selbstverständnis als Gemeinschaft liegt darin, mit allen Menschen Wald und Natur zu bewahren, Freude in und mit der Natur zu erleben und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Das Erleben der Natur und das gemeinsame Engagement für ihren Schutz unterstützt und stärkt Menschen in allen Lebenslagen.
Für demokratische Werte
Wir stehen für Vielfalt, Toleranz, Gleichberechtigung, Inklusion und demokratische Mitbestimmung. Bei uns finden diskriminierende, menschenfeindliche und -verachtende Verhaltensweisen und Äußerungen, Rassismus, Sexismus, Gewalt und Extremismus jeglicher Art keinen Platz! Unser Bekenntnis zu grundlegenden ethischen Prinzipien beinhaltet, dass alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Identität, Religion, Sprache, sozialem Status, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, gleich wertvoll sind und gleiche Rechte haben. Grundlegend für uns sind das Grundgesetz und die UN-Charta für Menschenrechte.
Gemeinsames Engagement als Krisenbewältigung
Eine Ausgrenzung oder Herabwürdigung von Einzelnen oder ganzer Gruppen lehnen wir ab, da dies nicht nur Menschen verletzt, sondern auch im Widerspruch zu den demokratischen Grundsätzen und dem Grundgesetz steht. Es behindert zudem die Bewältigung drängender Herausforderungen, wie dem Erhalt der biologischen Vielfalt und den Klimaveränderungen. Nur durch gemeinsames Engagement mit klaren Zielen können wir diese Krisen bewältigen!
Unsere Überzeugung von einem Miteinander gilt nicht nur für alle Menschen in Deutschland, sondern auch für ein weltweites Zusammenleben aller Staaten und Völker. Nur als globale Gemeinschaft können wir eine gute und lebenswerte Zukunft für die heutigen Generationen sowie für unsere Kinder und Enkelkinder schaffen.