Dank der Unterstützerinnen und Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne zu unserem Bildungsprojekt „Waldbewegt“ können wir dieses Jahr zwei fünftägige Projektwochen im Wald für Kinder mit diagnostizierter ADHS durchführen.
In der vergangenen Woche ist das Projekt in die erste Runde gestartet. Sieben Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in Stuttgart haben mit unserer Waldpädagogin fünf spannende und entspannende Tage im Wald verbracht. Während der Projektwoche lernten die Kinder den Wald als einen schützenswerten Kraftort für sich kennen. Ein Mix aus Entspannungs- und Konzentrationsübungen, sowie Bewegungsspielen und sportlichen Elementen half den Kindern, in ihre Mitte zu finden und sich wieder ausgeglichener und fokussierter zu fühlen.
Highlights der Projektwoche waren unter anderem der gemeinsame Bau eines Lagers aus Ästen, das als Basis der Waldtage diente, sowie das Sammeln und Bestimmen von Bodentieren oder das spielerische Verwandeln in Wölfe und Rehe.
„Schau mal, der hat ja tausend Beine!“ Mit viel Fingerspitzengefühl und ganz weichen Pinzetten sammelten die Kinder kleine Bodentiere ein, betrachteten sie mit der Lupe, zählten Beine und bestimmten die Insekten und Würmer. Nach ausführlicher Betrachtung wurden natürlich alle Tiere im zuvor selbst gebauten „Zoo“ freigelassen. Dass außer den sichtbaren Tieren noch unzählige Kleinstlebewesen, Pilze und Bakterien im Waldboden leben, machte die Waldpädagogin mit Hilfe einer Hand voll Erde klar: „All diese kleinen Lebewesen essen das Laub und verwandeln es nach und nach in neuen Boden. Ohne die müssten wir durch das abgefallene Laub im Wald schwimmen, so viel würde hier liegen.“
Nach so viel Info war klar, dass es etwas Bewegung braucht! Wer sich beim anschließenden Spiel in ein Reh verwandelte, suchte sich ein gutes Versteck im Unterholz und verhielt sich ganz still – bis ein „Wolf“ zu nah kam. Dann hieß es: schnell weg und sich nicht fangen lassen!
Außerdem ging es auch auf die Suche nach einem echten Reh, das die Waldpädagogin gesichtet hatte: „Vielleicht können wir es sehen, wenn alle ganz aufmerksam sind!“ Auch das lauteste Kind wurde still und war konzentriert auf der Suche. Auch wenn diese nicht erfolgreich war (aus eigener Erfahrung wussten die Kinder ja, wie gut man sich im Wald verstecken konnte), machte es allen Spaß den Wald zu durchstreifen. Den Weg zurück zum Nest fanden dann alle in Teamwork gemeinsam.
Der Abschluss der gemeinsamen Woche im Wald wurde mit einem Lagerfeuer gefeiert.
„Die Tage im Wald gaben den Kindern einen Rahmen, den nötigen Raum und die Zeit, die sie brauchen, um sich intensiv mit der Natur zu befassen, Naturphänomene zu beobachten und sich selbst dabei als aktiv-handelnd und selbstwirksam zu erfahren. Wir sehen Handlungs- und Sinneserfahrungen als Ausgangspunkt von Erfahrungswissen, welches eine wichtige Basis darstellt, um die Welt und ihre Zusammenhänge zu verstehen“, meinte die Lehrerin der Kinder.
Wir möchten uns noch einmal recht herzlich bei allen bedanken, die diese Projektwoche durch ihre Unterstützung möglich gemacht haben! Unsere zweite Waldbewegt-Woche wird im September diesen Jahres stattfinden.
Waldbewegt - Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne von fairplaid